Als Kohlenwasserstoffe werden all jene chemischen Verbindungen benannt, die aus den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen (CxHy). Diese Stoffgruppe ist im täglichen Leben extrem verbreitet, was die tatsächlich existierende Vielzahl an Verbindungen betrifft. Deshalb war es sinnvoll, sie in mehrere Untergruppierungen einzuteilen. Dennoch - und dies verwundert auf den ersten Blick - ist es die einfachste Stoffgruppe der organischen Chemie. Die Kohlenwasserstoffe haben, vor allem als fossile Brennstoffe, aber auch in vielen weiteren Bereichen wie der organischen Synthese, eine große technische Bedeutung. Die einfachsten Verbindungen sind die Alkane. Hierzu gehört das Methan (CH4), als der einfachste Vertreter der Kohlenwasserstoffe genauso wie Ethan, Propan und Buthan.
Systematik
Man unterscheidet bei den Kohlenwasserstoffen vor allem zwischen kettenförmigen und cyclischen sowie gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen. Diese bilden Untergruppen. Zu den gesättigten Kohlenwasserstoffen gehören die Alkane und Cycloalkane, alle anderen sind ungesättigt. Eine weitere Stoffgruppe, die Terpene, sind im Gegensatz zu den anderen Gruppen keine reine Kohlenwasserstoffgruppe. Ihr gehören zwar Kohlenwasserstoffe an, aber auch viele Verbindungen aus anderen Stoffgruppen. Die Polyene (Olefine) können sowohl kettenförmig, wie zum Beispiel Butadien, als auch cyclisch, wie zum Beispiel Cyclopentadien sein. Sie sind eine Untergruppe der Alkene und besitzen mehr als eine Kohlenstoffdoppelbindung. Viele dieser Gruppen wie zum Beispiel die Alkane, Alkene und Alkine bilden homologe Reihen mit einer allgemeinen Summenformel. Die Arene sind eine Stoffgruppe von aromatischen Kohlenwasserstoffen, die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe sind eine Untergruppe der Arene. Die cyclischen Alkene und Alkin bilden die Stoffgruppen der Cycloalkene und der Cycloalkine. Insgesamt lässt sich eine sehr systematische und stringente Einteilung der Kohlenwasserstoffe erzielen, wodurch bei struktureller Kenntnis sehr gut theoretische Rückschlüsse auf die Meßbarkeit einzelner Substanzen und Verbindungen gezogen werden können.
Verbindungen
Die wichtigsten Alkane sind das Methan und das Ethan - sie finden sich auch im Weltraum. Bei den Alkenen ist der Hauptvertreter das Ethen. Bei den Alkinen ist die wichtigste Verbindung Ethin. Das wichigste Cycloalkan ist das Cyclohexan, welches im Erdöl vorkommt. Wichtige Polyene sind das Butadien, Isopropen und Cyclopentadien. Wichtige Arene gibt es sehr viele; Benzol, Toluol, Xylol und Styrol sind deren wichtigsten Vertreter in der industriellen Fertigung und dementsprechend auch in der Messtechnik. Die einfachsten polycyclischen aromatischen Kohlenwassserstffe (PAK) sind Biphenyl, Naphthalin und Anthracen.
Eigenschaften
Bei der optimalen Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entsteht Wasser und Kohlendioxid; bei unzureichender Verbrennung kann auch Kohlenmonoxid und Kohlenstoffruß entstehen und der Energiegewinn wäre wesentlich geringer. Deswegen ist eine optimale Verbrennung der Kohlenwasserstoffe wichtig. Verbrennt ein Kohlenwasserstoff mit rußender Flamme, kann dies auch ein Anzeichen für einen höheren Kohlenstoffanteil in der Verbindung sein.
Ein häufig bei den Kohlenwasserstoffen auftretendes Phänomen ist das der Isomerie. Dies sind Verbindungen mit der gleichen Summenformel aber unterschiedlichem Aufbau. Dieses Phänomen tritt zuerst beim Butan ein und setzt sich bei allen höheren Alkanen und den meisten anderen Kohlenwasserstoffen fort. Eine besondere Isomerie, die cis-trans-Isomerie, tritt bei den Alkenen auf. In Wasser sind die meisten Kohlenwasserstoffe unlöslich, in den meisten organischen Lösungsmitteln hingegen gut löslich.
Vorkommen und Entstehung
Die Kohlenwasserstoffe sind in der Natur in Erdöl, Erdgas, Steinkohle (bzw. Steinkohlenteer) und weiteren fossilen Stoffen in größeren Mengen enthalten. Es gibt drei Theorien zur Entstehung der Kohlenwasserstoffe: die biogenetische Theorie, die abiogenetische Theorie und einer neuesten Theorie nach entstehen Kohlenwasserstoffe bei radioaktiven Prozessen im Erdmantel.
Die Kohlenwasserstoffe kommen nie in reiner Form, sondern immer nur in Gemischen vor und müssen aus diesen durch chemische oder physikalische Methoden gewonnen werden. Sogar im Weltall sind die Kohlenwasserstoffe, meist in Form von Methan und Ethan, auf Kometen, Planetenatmosphären und in interstellarer Materie zu finden. Methan war schon Bestandteil der Ursuppe.
Die Kohlenwasserstoffvorkommen entstanden aus Meerestieren, die starben, absanken und auf dem Meeresboden von Sedimenten bedeckt wurden. Durch Absinken der Sedimente wurden diese organischen Materialien hohem Druck und hoher Temperatur ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen wandelten sie sich in Erdöl oder Steinkohle um. Teilweise entstand unter ähnlichen Bedingungen Erdgas. Erdölhaltige Sedimente, die nicht Druck und Temperaturen ausgesetzt waren, werden als Erdölsande bezeichnet. Erdöl ist ortsabhängig unterschiedlich zusammengesetzt.
Verwendung
Alkane werden häufig als fossiler Energieträger in Gemischen wie Biogas, Flüssiggas, Benzin, Dieselöl und vielen weiteren verwendet. Die Kohlenwasserstoffe dienen weiterhin als Ausgangsstoff für eine Vielzahl von industriell bedeutenden chemischen Synthesevorgängen, zum Beispiel für die Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Wichtig sind auch die Polymerisationsprodukte der Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel Polystyrol, Polyethen, Polypropen, Polyethin, das Copolymer Butadien-Natrium, sowie viele weitere halogenierten Kohlenwasserstoffpolymere wie Polyvinylchlorid und Polytetrafluorethan.
[Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kohlenwasserstoffe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.]
FID ist die Abkürzung für Flammen-Ionisations-Detektor. Die Flammenionisationsmessung mittels FID eignet sich in besonderem Maße zum direkten Nachweis von gasförmig organisch gebundenem Kohlenstoff. Der Vorteil der FID Messung besteht darin, dass sie sehr selektiv die Kohlenwasserstoffverbindungen als Summenparameter detektiert, jedoch gegen das in der Umgebung in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommende CO2 absolut blind ist. Selbst hohe oder stark schwankende Konzentrationen von Kohlendioxid haben absolut keinen Einfluß auf das Messergebnis der Kohlenwasserstoffe.
Die FID Messung ermöglicht nicht zuletzt deswegen sowohl Messungen im Spurenbereich von einigen parts per million (ppm) bis zu Prozesskonzentrationen im Prozentbereich. In der Onlineanalytik, der Prozesssteuerung und der Emissionsüberwachung hat der FID daher eine große Bedeutung gewonnen und wird in den unterschiedlichsten Bereichen von Industrie, Umweltschutz sowie Forschung und Entwicklung eingesetzt. Ein spürbar zunehmendes Interesse an Messungen im Bereich des Umweltschutzes und der Arbeitsplatzüberwachung förderte die Entwicklungen für eine Applikation des FID zum Nachweis von Kohlenwasserstoffen in der Atmosphäre. Für die Luftüberwachung ist die Immissionsmessung im Bereich unter 1ppm interessant, während für die Emissionsmessungen - insbesondere bei unverbrannten Kohlenwasserstoffen in Automobilabgasen zum Beispiel während des Kaltstarts von Fossilmotoren - wesentlich größere Messbereiche in Frage kommen. Weitere Anwendungsgebiete des FID als Gesamtkohlenwasserstoffanalysator sind die Überwachung von Anlagen oder Räumen bezüglich der toxischen Konzentrationen von Lösungsmitteldämpfen oder die Lecksuche und Überwachung von Brennstofflagern. Auch die UEG-Überwachung und Prozesskontrolle in der chemischen Industrie sind interessante Anwendungsfelder der FID-Messung. Eine Besonderheit besteht bei der Messung von Formaldehyd, da die Verbrennung von Formaldehyd keine intermediäre Kohlenstoffradikalionenbildung nach sich zieht. Wir empfehlen hierfür den Einsatz eines Formaldehydmessgerätes (z.B. Firma Aerolaser), welches das Formaldehyd selbst in kleinsten Spuren nachzuweisen vermag.
Das Brenngas Wasserstoff oder ein Helium/Wasserstoffgemisch und das entnommene Probengas werden vorgemischt und durch die Brennerdüse in der Messzelle der Flamme zugeführt. Die Brennluft strömt, meist über einen Ringspalt, am Fuß der Brennerdüse ein und streicht von außen an der Wasserstoffflamme vorbei. Die in der Flamme gebildeten Ionen werden über zwei Elektroden mit Hilfe einer dort angelegten Spannung abgesaugt. Ein Gleichstromverstärker wandelt den so entstandenen Ionenstrom in einer Größenordnung von 10 -14 Ampere in ein Messsignal um. Der Wasserstoff und die Brennluft werden mittels elektrischer Druckregler mit einem konstanten Vordruck durch Kapillaren hindurchgeführt. Dadurch entstehen aufgrund konstanter Kapillaren- und Gastemperaturen in der thermostatisierten Analysenkammer des FID konstante Flüsse am Brennerblock. Das Messgas (d.h. entweder Probegase, oder Kalibriergase für Null- und Prüfgas) wird von einer Pumpe angesaugt und durch die Probenkapillare gefördert. Um einen konstanten Probenfluss zu gewährleisten, muss der Unterdruck des Messgases am Eingang der ebenfalls thermostatisierten Probenkapillare konstant gehalten werden. Dies erfolgt mit einem elektronischen Vakuumregler, der den Druck extrem präzise ausregelt. Ältere Regelprinzipien, die jedoch nach dem heutigen Stand der Technik überholt sind, sind folgende. Das Prinzip des Rückdruckreglers, der den Bypassstrom regelt oder das Prinzip des Gegendruckreglers, der Steuerluft zuführt. Diese beiden Regelprinzipien sind an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber aufgelistet.
Die Gesamt-Kohlenwasserstofftechnik muss für ein breites Aufgabenfeld in der chemischen Industrie jeweils optimale messtechnische Problemlösungen aufzeigen können. Aufgrund der hohen Relevanz der gewonnenen Messergebnisse für die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen im Umwelt-, Explosions- und Arbeitsschutz, ist bei der Problemanalyse, der Systemauswahl und später bei der Interpretation der Messwerte Expertenwissen gefragt.
Responsefaktoren
Das FID-Messsignal entspricht direkt proportional der Anzahl der Kohlenstoffatome im Messgasstrom. Abhängig von der Molekülstruktur der gemessenen Stoffart zeigt der FID jedoch ein unterschiedliches Ansprechverhalten. Dieses stoffspezifische Ansprechverhalten wird durch Responsefaktoren beschrieben.
Wichtig: Beim Vergleich von Messergebnissen, die mit Geräten unterschiedlicher Hersteller gewonnen wurden, sind diese unterschiedlichen Responsefaktoren bei der Ergebnisinterpretation zu berücksichtigen.
So können z.B. unterschiedliche Benzol-Konzentrationswerte gemessen werden, obwohl jedes Gerät mit dem gleichen Propan-Kalibriergas kalibriert wurde. Jeder dieser Meßwerte ist gleich "richtig". Eine Umrechnung der Werte mit dem Benzol-Responsefaktoren der Geräte muss jedoch gleiche Konzentrationswerte liefern.
Bei unbekannten Gasgemischen lassen sich Messwerte nicht eindeutig mit Responsefaktoren umrechnen. Die relative Standardabweichung der einzelnen Responsefaktoren bzgl. des Mittelwertes aller Responsefaktoren für Kohlenwasserstoff (dies entspricht etwa der Messunsicherheit bei der Messung unbekannter Gasgemische) sollte nach TA-Luft +/- 15 % nicht überschreiten.
Die gebräuchlichste Definition ist die des Kohlenstoff bezogenen Responsefaktors relativ zu Propan:
Rf,x = Ac / Cc, x (für Kalibrierung auf mgC/m3) (1)
mit Rf,x = kohlenstoffbezogener Responsefaktor des Stoffes X relativ zu Propan
mit AC = FID-Anzeige in mgC/m3 beim Messen des zugeführten Stoffes X (wobei der FID zuvor mit Propan kalibriert wurde. Umrechnungsfaktor: 1 ppm Propan = 1,61 mgC/m3 ; bei Normbedingungen (1013 mbar; 0°C))
mit Cc,x = Kohlenstoff (-Massen)konzentration in mgC/m3 des zugeführten Stoffes X
Zur Veranschaulichung:
Der Responsefaktor (multipliziert mit dem Faktor 100) gibt den prozentualen Anteil an, den ein Kohlenstoffatom aus dem Molekül X verglichen mit einem Kohlenstoffatom aus dem Propanmolekül (mit dem der FID kalibriert wurde) hat. Ein Responsefaktor von 0,5 bedeutet, dass nur die Hälfte des wahren Wertes eines Stoffes gemessen wird. Eine Korrektur ist somit erforderlich.
Durch Umformung der obenstehenden Formel (1) erhält man:
Cc,x = Ac / fRC, x (für Kalibrierung auf mgC/m3) (1a)
Damit lassen sich FID-Anzeigen in tatsächliche Konzentrationswerte umrechnen.
Folgende Tabelle enthält eine Auswahl von Responsefaktoren am Beispiel eines FID vom Typ Testa 2010T:
Stoffart Aceton Benzol Butan l-Butanol Isobutylacetat Chlorbenzol Cyclohexan Dichlormethan Essigsäure Ethanol Ethen Ethin Ethylacetat Ethylbenzol Heptan Methan Methanol Perchlorethn Propan Isopropanol Toluol Xylol |
Kohlenstoffzahl 3 6 4 4 6 6 6 1 2 2 2 2 4 8 7 1 1 2 3 3 7 8 |
Responsefaktor 0,76 1,04 1,00 0,91 0,88 1,06 0,96 1,02 0,52 0,71 1,01 0,93 0,75 0,94 1,00 1,17 0,74 1,04 1,00 0,79 1,00 1,01 |
Responsefaktoren liegen idealerweise in der Nähe von 1,00. Haben alle zu messenden Stoffe einen Responsefaktor von 1 so ist der Responsefaktor nicht zu beachten.
Weiteres Beispiel:
Die Messung von ethanolhaltiger Abluft liefert einen Messwert von 95 mgC/m3. Der FID wurde vor der Messung mit Propan auf mgC/m3 kalibriert.
AC = 95 mgC/m3
fRC, Ethanol = 0,71
eingesetzt in (1a)
Cc,x = 95 mgC/m3 / 0,71 = 133 mgC/m3
Ergebnis:
Die ethanolhaltige Abluft hat eine Kohlenstoff-Massenkonzentration von 133 mgC/m3 bei Normbedingungen.
Falls der FID auf ppm kalibriert wird, gelten die gleichen Zahlenwerte für Responsefaktoren; die Formel für die Berechnung ist jedoch unterschiedlich:
fRC,x = (Av * nB) / (Cv, X * nX) (für Kalibrierung auf ppm) (2)
mit fRC, x = kohlenstoffbezogener Responsefaktor des Stoffes X relativ zu Propan
Av = FID-Anzeige in ppm beim Messen des zugeführten Stoffes X (wobei der FID zuvor mit Propan auf ppm kalibriert wurde)
Cv,x = Volumenkonzentration in ppm des zugeführten Stoffes
nB =Kohlenstoffzahl der Bezugskomponente (=Propan)
nX= Kohlenstoffzahl des Stoffes X
Durch Umformung von (2) erhält man wiederum eine Formel zur Umrechnung der FID-Anzeige
Cv,x = (Av * nB) / (fRC,X * nX) (für Kalibrierung auf ppm) (2a)
Beispiel:
Die Messung von benzolhaltiger Abluft liefert einen Meßwert von 37 ppm. Der FID wurde vor der Messung auf ppm Propan kalibriert.
AV = 37 ppm
fRC, Benzol = 1,04
nPropan = 3
nBenzol = 6
eingesetzt in (2a):
Cv,x = (37 ppm * 3) / (1,04 * 6) = 17,8 ppm Benzol
Ergebnis:
Die Abluft hat eine Benzolkonzentration von 17,8 ppm.
Sauerstoff-Querempflndlichkeit
Ist der Sauerstoffgehalt im Messgas unterschiedlich zum Sauerstoffgehalt im Kalibriergas, so entsteht ein Meßfehler. Bei höherem Sauerstoffgehalt im Messgas ist das Messsignal zu niedrig, bei niedrigerem Sauerstoffgehalt zu hoch. Alle Testa FIDs haben eine Sauerstoffquerempfindlichkeit deutlich unter 2% vom MBE bei Verwendung von reinem H2 als Brenngas!.
Faustregel:
Abfall des Sauerstoffgehalts im Messgas um 1 Vol.-% bewirkt ca. 1-2 % relative Mehranzeige am FID.
Eine Sauerstoff-Änderung um I0 Vol.% (z.B. Verbrennungsabgase) ergibt bereits 10 - 20 % Messfehler!
Diese Querempfindlichkeit kann durch folgende Maßnahmen kompensiert werden:
Man setzt ein Brenngasgemisch ein bestehend aus Wasserstoff (40 Vol.-%) und Helium (60 Vol.-%) - im Handel oftmals als Ultramix erhältlich. Zudem bewirkt die Veränderung verschiedener Detektorparameter und die Zuführung von anderen Inertgasen (Makeupgasen) wie Xenon, Helium oder Argon eine deutliche Verringerung der Sauerstoff-Querempfindlichkeit.
Wichtig: Der mögliche Einfluss der Sauerstoff-Querempfindlichkeit eines FID ist beim Vergleich von Messwerten verschiedener Messgeräte wiederum zu beachten! Es existieren FID-Meßgeräte, die eine derart hohe Sauerstoffquerempfindlichkeit haben, dass eine parallele Sauerstoffmessung empfohlen wird, um die O2-Querempfindlichkeit in Abhängigkeit des Sauerstoffgehaltes zu kompensieren.
Zustand des Messgases
Die Angabe des Messwertes erfolgt entweder in "ppm" oder "mgC/m3". Letztere Einheit bezieht sich auf feuchtes Messgas unter Normbedingungen (0°C, 1013 mbar). Massenkonzentrationen sind jedoch druck- und temperaturabhängig. Soll die Konzentration unter anderen Druck- oder Temperaturbedingungen angegeben werden, müssen diese nach den Gasgesetzen umgerechnet werden.
Ein FID misst "feucht", d.h. die vorhandene Messgasfeuchte wird weder bei der Probenahme und Messgasaufbereitung durch Trocknung entfernt noch bei der Anzeige des Messsignals rechnerisch berücksichtigt.
Soll das Messergbnis aber "trocken" unter Normbedingungen angegeben werden, so muss die Feuchte am Probenahmeort bestimmt und der Messwert entsprechend korrigiert werden. Nach Messungen in den hohen Messbereichen können in der Regel im ersten Messbereich, ohne ausreichende Spülung der Messgaswege mit sauberer Luft, keine plausiblen Meßwerte erwartet werden.
Die Spüldauer ist abhängig von der Messgasart (Adsorptionsverhalten), der Konzentration und der Messdauer. Normalerweise sind 2-5 min ausreichend.
In Extremfällen (Verschmutzungen durch Öldämpfe u.ä.) können jedoch mehrstündige Spülzeiten notwendig werden!
Am Testa PC-Program oder der Bildschirmgrafik läßt sich der Spüleffekt gut beobachten.
Linearitätsbereich beachten
Das FID-Messprinzip zeichnet sich durch eine (physikalisch) lineare Kennlinie über mehrere Dekaden aus. In Standardausführung sind die meisten FID-Analysatoren in den Messbereichen bis 10.000 ppm bzgl. Linearität und Nachweisgrenze optimiert. Die überwiegende Zahl der Applikationen fällt in diesen Konzentrationsbereich. Somit können im Messbereich bis 10 ppm Messungen mit niedriger Nachweisgrenze durchgeführt werden und es kann bis in den Messbereich von 10.000 ppm noch mit einer linearen Kennlinie gearbeitet werden. Die iFid Produktlinie der Firma Testa hat eine integrierte Linearitätsoptimierung, die werksseitig und bei jedem Service vorgenommen wird.
Ab 10.000 ppm bis 100.000 ppm ist die Kennlinie in der Regel zunehmend unlinear. Durch eine Mehrpunkt-Kalibrierung dieses Messbereiches kann der Linearitätsfehler rechnerisch kompensiert werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, Detektorparameter zu variieren und somit die Kennlinie zu linearisieren. (In diesem Fall kann dann der Messbereich bis 100.000 ppm Propan auch mit einer Einpunkt-Kalibrierung kalibriert werden.)
Hinweis: Kalibriergase in diesem Konzentrationsbereich sind in der Regel nur mit Stickstoff als Grundgas erhältlich. Falls die Sauerstoff-Querempfindlichkeit beim Analysator nicht kompensiert ist, muss dieser Einfluss bei der Kalibrierung beachtet werden!
Veröffentlichungen
-Gans, W., Baumbach, G.: Kalibrierverfahren zur quantitativen Bestimmung flüchtiger organischer Substanzen in Abluft und Abgasen mit dem Flammenionisationsdetektoren. Fortschrittberichte VDI Reihe 15 Nr. 32 Düsseldorf VDI-Verlag 1985
-Ackman, R.G.: Fundamental Groups in the Response of Flame Ionization Detectors to Oxigenated Aliphatic Hydrocarbons. Journal of Gaschromatographie, June (1964), S. 173-179.
-Harley, W. Pretorius, V.: Flame Ionization Detector for Gas Analysis, Journal of Nature 181, p.177-179
-McWilliam, I. Dewar, R.: The origin of Flame Ionization Detector, Chromatographia, Volume 17, 1983, p. 241-243
-Holm, T.: Aspects of the mechanism of the flame ionization detector, Journal of Chromatography 1999, p. 221-227
-Volkswagenwerk AG: Improving the Method of Hydrocarbon Analysis, Wolfsburg 1980
-Yang, C. A novel miniaturizized Flame Ionization detector,Journal of Chromatographie Vol. 43, 2005, p.355-358
-Jentzsch, D., Otte, E.: Methoden zur Analyse in der Chemie. Band 14 Detektoren in der Gasromatographie. Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt a. M. 1970
-Leibnitz, E.; Struppe, G.: Handbuch der Gaschromatographie. Akademische Verlagsgesellschaft (Geest & Portig) Leipzig 1984
-Jockel, W.: Leistungsfähigkeit von FID zur Emissionsüberwachung organischer Verbindungen Staub-Reinhaltung der Luft 43 (1983) Nr . 7, S. 283/90
-Jockel, W.: Stand der Gesamtkohlenstoff-Messung im Abgas von Abfallverbrennungsanlagen Staub-Reinhaltung der Luft 49 (1989). S 221-225
-Dobson, J.-G.: Anwendung von FID für die Analyse kontinuierlicher Prozesse ATM (Februar 1966), S. R25 - R44
-Bühne, K.-W.: Vergleichende Untersuchungen mit Messeinrichtungen zur fortlaufenden Messung organischer Verbindungen als Gesamtkohlenstoff, Staub-Reinhaltung der Luft 38 (1978), Nr 3, S. 110/11
-TÜV-Rheinland: Bericht über das Forschungsvorhaben: Vergleichende Untersuchungen über die Eignung von registrierenden Messgeräten zur Überwachung der Emissionen organischer Verbindungen als Gesamtkohlenstoff. Bericht Nr 936/804006 vom 31.01.1977
-RdSchr. d BMU v. 01.03.1990-IGI2 - 556 134/4 - Betr.: Richtlinien über die Eignungsprüfung, den Einbau, die Kalibrierung und die Wartung von Messeinrichtungen in kontinuierlichen Emissionsmessungen (GMBI 1990 Nr. 12, S . 226)
DIN/EN-Normen
-DIN-ISO 6879: Luftbeschaffenheit. Verfahrenskenngrößen und verwandte Begriffe: Messverfahren zur Messung der Luftbeschaffenheit.
-DIN EN 12619: Emissionen aus stationären Quellen, Bestimmungen der Massenkonzentration des gesamten organisch gebundenen Kohlenstoffs in geringen Konzentrationen in Abgasen, Kontinuierliches Verfahren unter Verwendung eines Flammenionisationsdektors; 09/99
-DIN EN 13526: Emissionen aus stationären Quellen, Bestimmungen der Massenkonzentration des gesamten organisch gebundenen Kohlenstoffs in hohen Konzentrationen in Abgasen, Kontinuierliches Verfahren unter Verwendung eines Flammenionisationsdektors; 05/02
-DIN EN 14181 2015-02: Emissionen aus stationären Quellen - Qualitätssicherung für automatische Messeinrichtungen
-MCP Richtlinie EU 2015/2193: Zur Begrenzung der Emmissionen bestimmter Schadstoffe aus Mittelgroßen Feuerungsanlagen in der Luft, 25.11.2015
-IED Richtlinie EU 2010/75: Industrieemmissionen (Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung, 24.11.2010
-DIN EN 15267-1: Zertifizierung von automatischen Messeinrichtungen Teil 1: Grundlagen
-DIN EN 15267-2: Zertifizierung von automatischen Messeinrichtungen Teil 2: Erstmalige Beurteilung des QMS des Herstellers und Überwachung des Herstellprozesses nach der Zertifizierung
-DIN EN 15267-3: Zertifizierung von automatischen Messeinrichtungen Teil 3: Mindestanforderungen und Prüfprozeduren für automatische Messeinrichtungen zur Überwachung von Emissionen aus stationären Quellen
-DIN EN 15267-4: Zertifizierung von automatischen Messeinrichtungen Teil 4: Mindestanforderungen und Prüfprozeduren für automatische Messeinrichtungen für wiederkehrende Messungen von Emissionen aus stationären Quellen
VDI-Richtlinien
-VDI 3481 Bl. 6 Messen gasförmiger Emissionen. Anwendung C-Summenverfahren Auswahl und Anwendung von C-Summenverfahren.
-VDI 3481 Bl. 1 Messen gasförmiger Emissionen. Messen der Kohlenwasserstoffkonzentration; Flammen-Ionisations-Detektor (FID)
-VDI 3481 Bl. 2 Messen gasförmiger Emissionen. Bestimmung des durch Adsorption an Kieselgel erfassbaren organisch gebundenen Kohlenstoffs in Abgasen.
-VDI 3481 Bl. 3 Messen gasförmiger Emissionen. Messen von flüchtigen organischen Verbindungen, insbesondere Lösemitteln, mit dem Flammenionisationsdetektor(FID)
-VDI 3950 Bl. 1 Kalibrierung automatischer Messeinrichtungen.
-VDI 2449 Bl. 1 Prüfkriterien von Messverfahren. Datenblatt zur Kennzeichnung von Analysenverfahren für Gas-Immissionsmessungen.
BImSchV
-13.BImSchV Verordnung über Großfeuerungsanlagen, Gasturbinen und Verbrennungsmotoranlagen
-17.BImSchV Verordnung über die Verbrennung und Mitverbrennung von Abfällen
-27.BImSchV Verordnung über Anlagen zur Feuerbestattung
-30.BImSchV Verordnung über Anlagen zur biologischen Behandlung von Abfällen
-31.BImSchV Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen bei der Verwendung organischer Lösemittel in bestimmten Anlagen
-44.BImSchV Verordnung über mittelgroße Feuerungs-, Gasturbinen- und Verbrennungsmotoranlagen
-Bundeseinheitliche Praxis bei der Überwachung der Emissionen 45053/5, RdSchr. d. BMUB vom 23.1.2017